Edelstahl – Werkstoff- und Anwendungskunde
10. August 2018

Cortenstahl

Cortenstahl bildet auf der Oberfläche durch Bewitterung, unter der eigentlichen Rostschicht, eine besonders dichte Sperrschicht aus festhaftenden Sulfaten oder Phosphaten aus, welche das Stahlteil vor weiterer Korrosion schützt.

Man unterscheidet zwischen Corten A und Corten B.

Corten A (gemäß ASTM A 242, Werkstoff-Nr. 1.8946, EN 10027-1: S355J2WP) entspricht einem wetterfesten, phosphorlegierten Baustahl. Der Dickenbereich ist wegen der schlechten Schweißeignung und schlechter Umformbarkeit auf unter 100 mm begrenzt.

Corten B (ASTM A 588 Werkstoff-Nr. 1.8965, EN 10027-1: S 355J2W) ist nicht phosphorlegiert, hat gute Schweißeignung und eine gute Kalt- und Warmumformbarkeit. Der Stahl wird für geschweißte, geschraubte Konstruktionen eingesetzt, z. B. im Stahlhoch- und Brückenbau, im Behälterbau, für ISO-Container, sowie im Anlagenbau.[1]

Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber Witterungseinflüssen und seiner charakteristischen Patina wird Cortenstahl auch für Akzente in der Architektur eingesetzt, wie für Fassadenverkleidungen. Viele Bildhauer verwenden das Material für Skulpturen im Außenbereich.[2]

Cortenstahl bildet für Schnecken ein schwer überwindliches Hindernis und eignet sich daher als Schneckenbarriere, um Salatbeete zu schützen. Cortenstahl enthält weniger als 1 % Kupfer. Diese geringe Menge reicht aber aus, dass der Schneckenschleim das Kupfer im Cortenstahl oxidiert. Dadurch entsteht für die Schnecke eine reizende Substanz, die die Schnecke am Weiterkriechen hindert.

(Alle o.g. Infos ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr).

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